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Werde wie Lisa und Paul: Rette Leben und melde dich bei deiner Feuerwehr!

Junge Schaafheimer werden Atemschutzgeräteträger:

Es ist 2:30 Uhr nachts. 11 °C Außentemperatur. Dicke Regentropfen prasseln gleichmäßig auf die Dachhaut. Es ist dunkel. Die Straßen sind leer. Selbst auf den Hauptverkehrsstraßen fahren nur vereinzelt Autos. Plötzlich ein schriller Warnton: Ruckartig reißt es Lisa Rosewsky und Paul Szekeres aus dem Schlaf. Lisa schlüpft in die neben dem Bett sorgfältig bereitgelegte Trainingshose. Auf dem Display des Funkmeldeempfängers steht "F2Y". Feuerwehrfrau Lisa weiß, was das bedeutet: Es brennt, Menschenleben sind in Gefahr.

Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Zügig verlässt auch Paul das Haus. Am Feuerwehrgerätehaus rüstet er sich routiniert mit Brandschutzkleidung aus und setzt sich im sogenannten Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 auf einen der Plätze entgegen der Fahrtrichtung. Jede Sitzgelegenheit entspricht im Einsatz einer bestimmten Funktion.

Lisa und Paul haben jetzt rund zwei Minuten bis zur Einsatzstelle. Der Einheitsführer gibt das Kommando: "Mit Atemschutz ausrüsten!" Flink gurten sich die Atemschutzgeräteträger an und testen nach dem Vier-Augen-Prinzip alle Sicherheitseinrichtungen. Grünes Licht erleuchtet den Innenraum, sodass der Fahrer (Maschinist) nicht geblendet wird. Griffbereit ist jetzt auch die Vollmaske. Lisa legt sich das Halteband um und schlüpft mit den Daumen in die Bebänderung und zieht die Riemen gleichmäßig fest. Auch dieses Bauteil muss sie testen, bevor es losgeht.

Im Hintergrund rauscht das Funkgerät: "Alarmstufenerhöhung - bestätigtes Feuer!" Zusätzlichen Schutz für das Gesicht bietet die Haube. Lisa und Paul sind jetzt auf die Hilfe vom Wassertrupp, bestehend aus Jochen Hübner und Kevin Reinig angewiesen: Sorgsam prüfen sie, ob Haare im Dichtbereich der Maske sind, kontrollieren, dass der Körper mit Kragen und Flammschutzhaube geschützt ist. Sie reichen Funkgerät, Lampe und Wärmebildkamera an; danach werden sie zweiter Angriffstrupp. 30 Sekunden noch bis zur Einsatzstelle.

Lisa und Paul sprechen sich ab. Sie müssen immer dicht zusammen bleiben. Das Fahrzeug steht - der Einheitsführer gibt das Kommando zum Verlassen des Fahrzeuges. Es riecht nach Feuer, pulsierende, dichte Rauchschwaden wabern aus der Dachhaut des brennenden Hauses. Ein Nachbar läuft im Schock umher. Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren.

Gegenseitig schrauben sich Paul und Lisa die Lungenautomaten des schweren Atemschutzgeräts an. Von jetzt an kommt ihre Atemluft aus der gelben Atemluftflasche, die sie auf dem Rücken haben. Der Einheitsführer zieht die Sicherungen der Totmannmelder, die dadurch scharf werden und zusätzlichen Schutz bieten. Alle drei blicken kurz auf die Manometer, die den Restdruck der Flasche anzeigen. Dadurch wissen die Atemschutzgeräteträger, wieviel Luft ihnen bleibt und wann sie den Rückweg antreten müssen.

Schwer bepackt mit Schlauchtragekörben, Axt und Brandfluchthauben eilen die beiden in das Gebäude. Ab der Rauchgrenze bewegen sie sich nur noch kriechend bei Nullsicht. Sie müssen sich vollständig auf ihren Tastsinn verlassen.

Damit die Feuerwehr Szenarien wie dieses abarbeiten kann, braucht es viel Handlungssicherheit. Garant dafür ist regelmäßiges Training und eine gute Ausbildung.

Voraussetzung für den Atemschutzlehrgang ist neben dem achtzigstündigen Grundlehrgang das Ableisten eines Sprechfunklehrgangs und das Bestehen einer arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung nach Grundsatz G26.3. Dabei wird der Körper komplett durchgecheckt und ein Belastungs-EKG durchgeführt.

Werde auch du Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann! Komm gerne dienstags ab 19:30 Uhr ins Feuerwehrgerätehaus, schreibe uns eine Nachricht oder informiere dich online unter www.feuerwehren-schaafheim.de.